Ratgeber
Richtiges Lüften und vieles mehr – werfen Sie einen Blick in unseren Ratgeber und finden Sie hier nützliche und praktische Tipps.
Beschlagene Scheiben
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Warum beschlagen dreifach verglaste Fenster?
Manchmal überraschen moderne Dreifach-Isolierglasfenster ihre stolzen Besitzer, wenn die Fensterscheiben nach besonders kalten Nächten von außen beschlagen.
Eigentlich ein sicheres Zeichen für die guten Wärmedämmeigenschaften des Dreifachglases, wird dies dennoch als störend empfunden.
Gut funktionierende Wärmedämm-Isolierverglasungen leiten wenig Wärme von innen nach außen. Die Folge ist, dass die Außenscheibe verhältnismäßig kalt bleibt. Genau das fördert aber die Bildung von Kondenswasser. Ursache ist der Temperaturunterschied zwischen Luft und Fensteroberfläche.
Luft kann mit zunehmender Temperatur mehr Wasser speichern, die Luftfeuchtigkeit nimmt also zu. Ist nun die Glasoberfläche kälter als die auftreffende Luft - und das ist bei Dreifachglas eher der Fall als bei Zweifachglas, dann muss sie gespeichertes Wasser irgendwie abgeben, und die Glasscheibe liegt da am nächsten. Die Folge sind kleine Wassertropfen, die die Sicht durch die Scheibe behindern.
Dieser Effekt tritt aber nur in den Morgenstunden in Erscheinung und der Beschlag verschwindet, sobald sich die Temperatur der Scheibe bzw. der umgebenden Luft erhöht - das Phänomen ist also jahres- und tageszeitlich begrenzt.
Man kennt diesen Effekt übrigens auch von im Freien geparkten Autos. Und genau so schlägt sich auch Feuchtigkeit auf opaken Außenverkleidungen von hochwärmegedämmten Fassaden nieder - mit dem Unterschied, dass der Beschlag hier kaum sichtbar ist. Was nach sternenklaren Nächten als Morgentau manchmal romantisch wirken kann, wird auf Fensterscheiben als eher lästig empfunden
Lüften – das richtige Klima für die Wohnräume
Neue Fenster und Türen bringen viele Vorteile mit sich, z.B. geringere Heizkosten, weniger Zugerscheinungen und bessere Verriegelungssysteme. Die neuen Elemente sind wesentlich dichter, als die alten. Stellen Sie jedoch irgendwann fest, dass sich trotz der neuen Elemente mit hochwärmedämmenden Scheiben Schwitzwasser bildet oder sich die Wände feucht anfühlen oder gar schwarze Flecken auftreten, dann hat das in der Regel etwas mit dem Lüftungsverhalten zu tun.
Die alten Fenster und Türen waren nie ganz dicht, es konnte immer etwas Luft zirkulieren und die Luftfeuchtigkeit nach Draußen leiten.
Die Luftfeuchtigkeit in den Wohnräumen entsteht durch verschiedene Produzenten. Eine Person „verdunstet“ pro Nacht zum Beispiel 0,5 Liter Feuchtigkeit. Wäschetrocknung ca. 95 g pro Stunde oder ein Kochvorgang etwa 600 g (Langzeitgericht). Wird die feuchte Luft nicht ausgetauscht, führt die hohe Luftfeuchtigkeit langfristig zu Problemen. Feuchte Wände, Stockflecken oder feuchte Wände am Gebäude und gemindertes Wohlbefinden der Bewohner.
Was also tun?
- morgendliches Lüften aller Räume für ca. 10-15 Minuten (Stoßlüften)
- über den Tag verteilt möglichst 3-4 Mal wiederholen
- Fenster komplett öffnen (nicht auf Kippstellung)
- wenn möglich eine Querlüftung durchführen (gegenüberliegende Fenster/Türen öffnen)
- die Raumtemperatur nicht unter 15 °C fallen lassen
- ein Hygrometer für die Kontrolle der Luftfeuchtigkeit in den Räumen aufstellen (ca. zwischen 40 % und 60 % gilt als ideal)
Was tun, wenn ich regelmäßiges Lüften nicht gewährleisten kann?
Hier gibt es eine Reihe an Lüftungssystemen wie zum Beispiel einen Fensterfalzlüfter oder Beschlagstechnik, die verbaut werden können. Automatisierte Lüftungssysteme sind oft sehr aufwendig und kostspielig in der Nachrüstung und werden daher meist im Neubau eingebaut, wir beraten Sie hierzu gern.
Gelbverfärbungen auf Kunststoff – woher kommt das?
Was hat es mit diesen Verfärbungen auf sich?
Im Jahr 2003 wurden in Österreich und der Schweiz Gelbverfärbungen auf Kunststofffenstern erstmals festgestellt, später dann auch in Richtung Norden ausbreitend in Deutschland.
Untersuchungen unabhängiger Institute ergaben, dass sich die Oberfläche durch eine chemische Reaktion veränderte. Zurückzuführen war diese auf eine Ablagerung von Metallstaub, sogenannter Flugrost. Doch woher kam der Flugrost?
Da diese Verfärbungen nur sehr unregelmäßig und vereinzelt auftauchten, war man hier lange ratlos. Bis eines Tages ein Zusammenhang mit "eisenhaltigem Rasendünger" das Phänomen erklärte. Beim Verteilen des Düngers können Metallstäube in großer Menge freigesetzt werden, welche sich dann vorzugsweise am unteren Rahmenprofil absetzen und in Verbindung mit UV-Licht zu gelben Flecken führen.
Doch wenige Jahre später kamen flächenförmige Gelbverfärbungen hinzu. Wo kommen die nun her? Über die Jahre wurden Reinigungskonzentrate immer beliebter und eine genaue Dosierung dieser Konzentrate wurde dem Endverbraucher anvertraut. Reiniger mit Zusätzen wie Zitronen- oder Organgenaroma können jedoch die PVC-Oberfläche angreifen. Weitere Inhaltsstoffe wie Ammoniak, Benzin, Nitro-Verdünnung, Essigsäure, Alkohol usw. haben in Kunststoffreinigern ebenfalls nichts zu suchen. Wenn die Konzentrate nun auch noch im falschen (zu hohen) Verhältnis angerührt werden, nimmt das Unheil seinen Lauf.
Was also tun?
Da dieses Phänomen durch Reinigungsmittel verursacht wird, lässt es sich mit den selbigen leider nicht einfach wegwischen. Hier ist ein Fachmann gefragt.
Dieser wird die Oberfläche nur durch Abschleifen der Oberflächen bzw. abrasives Säubern reinigen können und wird im Anschluss die Oberfläche neu versiegeln.
Risse im Glas durch Hitzesprung / thermische Spannungsrisse im Fenster Wie sie entstehen, wie man sie erkennt und wie man sie verhindert
Wie erkenne ich einen thermischen Spannungsriss?
Charakteristisch für einen thermischen Spannungsriss ist der Verlauf des Risses. In der Regel beginnt der Riss am Rand der Scheibe und läuft im 90° Winkel Richtung Zentrum der Scheibe.
Wie entsteht ein thermischer Spannungsriss?
Als thermischen Spannungsriss bezeichnet man einen Riss/Sprung im Glas, der durch Temperaturdifferenzen entsteht. Insbesondere ungleichmäßige Erwärmung führt zu hohen Spannungen, die sich durch einen Bruch der Scheibe entladen können.
Beispiel:
Es ist ein heißer Sommertag, die Sonne scheint direkt auf das Glas. Von innen lehnen Gartenstuhlauflagen halbhoch gegen die Scheibe. Die direkte Sonneneinstrahlung erwärmt das Glas, doch im Bereich der Stuhlauflagen kann die Scheibe die Hitze nicht an die Umgebungsluft abgeben, die Hitze staut sich im unteren Bereich der Scheibe während der obere Bereich deutlich kühler bleibt.
Weitere Ursachen können z.B. innenliegender Sonnenschutz, Scheibendekoration (Plakate, teilweise Folienbeklebung, Werbeschilder etc.), Schlagschatten (Markise, Baumbeschattung) Heizlüfter oder ähnliches sein.
Wie vermeide ich einen thermischen Spannungsriss?
Beim Austausch der Fenster kann es sinnvoll sein, die innere Scheibe mit einer höheren Temperaturwechselbeständigkeit auszustatten, z.B. TVG (Teilvorgespanntes Glas) oder ESG (Einscheibensicherheitsglas). Bei vorhandenen Fenstern gilt folgende Hinweise zu beachten:
- Schiebetüren oder Schiebefenster bei direkter Sonneneinstrahlung nicht voreinander geschoben stehen lassen
- Dunkle Möbel, Polstergruppen o.ä. mindestens 30 cm von der Isolierverglasung entfernt platzieren
- Bei äußeren und inneren Beschattungsvorrichtungen keine Teilbeschattungen vornehmen (Außen- oder Innenlamellen nicht nur teilweise herunterlassen)
- Wenn möglich, Schlagschatten auf Scheibenflächen vermeiden (z.B. vorgehängte Gitterroste, tiefe Leibungen, etc.)
- Bekleben oder bemalen von Scheiben vermeiden (örtliche Überhitzung der Scheibe kann zum Bruch führen)
- Heizkörper mit hohem Temperaturausgang mindestens 30 cm von der Scheibe entfernt montieren
- Während der Bauphase aber auch danach keine Gegenstände direkt an die Scheibe lehnen
- Werden Scheiben während der Bauphase oder auch danach aus Schutzgründen abgedeckt, hat dies vollflächig mittels temperaturdurchlässigen, hellen und nicht durch dunkle, reflektierende Produkte zu erfolgen
Was tun, wenn die Scheibe gerissen ist?
Als Erstes sollte die Ursache geklärt und wenn möglich abgestellt werden. Dann sollte die Scheibe ausgetauscht werden, ggf. macht es Sinn einen Scheibenaufbau mit einer vorgespannten Scheibe (TVG, ESG) zu wählen. Die Kosten für den Austausch übernimmt ggf. die Glasbruchversicherung, hier macht es Sinn die Versicherungsbedingungen zu prüfen und den Schaden zu melden.